Weinlese 2020 | Mineralische Weine mit spannender Säure

Strahlend blauer Himmel und bunte Blätter in intensiven Farben verzauberten in den letzten Wochen die Rebenlandschaft in der Pfalz. Die sinkenden Temperaturen und die kürzeren Tage ließen die Rebvegetation allmählich ausklingen. Dadurch färbte sich das Laub zu einem einzigartigen Naturspektakel. Nun ist das Laub fast verschwunden – es kehrt die Winterruhe ein.

Vor ein bis zwei Monaten war an gleicher Stelle noch fleißiges Arbeiten. Die Weinlese 2020 war in vollem Gange. Die Pfälzer VDP.Weingüter konnten sehr reife, kerngesunde Trauben ernten. Die idealen Wetterbedingungen übers Jahr bescherten zudem wieder normale bis gute Erntemengen – ein voller Erfolg!

Inzwischen sind alle Trauben gekeltert. Vereinzelt gären noch die letzten Moste im Keller. Die Weinlese für dieses Jahr ist abgeschlossen. Nun steigt die Spannung, wie wird der Jahrgang 2020? Soviel können wir schon verraten: die ersten Prognosen der VDP.Betrieben sind vielversprechend. Die Weine werden eine sehr ausgeprägte Sorten- und Lagencharakteristik mit viel Feinheit und Eleganz aufweisen. Auch für alle Terroir-Fans gibt es gute Nachrichten: Den Jahrgang prägt eine außergewöhnliche Mineralik und eine Säure mit viel Spannung.

Das Jahr 2020 hatte ideale Wetterbedingungen. Nach milden, aber zeitweise recht nassen Wintermonaten erwachten Anfang April die Reben mit dem Austrieb der ersten Blätter. Sie wuchsen rasch; die Eisheiligen im Mai verursachten nur ganz vereinzelt kleinere Frostschäden. Bereits Ende Mai und somit zwei Wochen früher als das langjährige Mittel startete die Blüte. Von dort an zählte der Countdown bis zum Lesestart. Mitte August rollten die ersten Herbstwägen mit Trauben für den Sektgrundwein in die Weingüter – die Hauptlese fand im September statt. Die größte Herausforderung waren die heißen Temperaturen während der Lese: Meistens mussten die Trauben in den frühen Morgenstunden geerntet und gekühlt werden. Das Gute: die Beeren zeigten keinerlei Fäulnis; somit war keine Eile nötig.

Eine ganz andere Herausforderung war in diesem Jahr die besondere Situation um Corona. Die Pfälzer VDP.Weingüter mussten mit weniger verfügbaren Saisonarbeitskräften auskommen. Dank Zusammenhalt und Solidarität wurden kurzerhand die Lesemannschaft mit Studierenden, die keine Vorlesungen hatten, oder mit Weinfreund*innen, die in Kurzarbeit zuhause waren, erweitert. Ein einmaliger Gemeinschaftssinn!