Verabschiedung des langjährigen VDP.Pfalz-Vorsitzenden
Hansjörg Rebholz

Birkweiler, den 5. Juli 2024 – Nach einem Vierteljahrhundert an der Spitze des VDP.Pfalz wurde Hansjörg Rebholz feierlich im Wachenheimer VDP.Weingut Bürklin-Wolf verabschiedet. In seiner Amtszeit führte er den Verband durch tiefgreifende Veränderungen und trug maßgeblich dazu bei, den Ruf der Pfalz als eines der bedeutendsten Weinbaugebiete Deutschlands zu festigen. In einer bewegenden Rede würdigte Steffen Christmann, Freund und Winzerkollege, die herausragenden Verdienste von Rebholz. 

Steffen Christmann zeichnete ein eindrucksvolles Bild der 1990er Jahre, einer Zeit, in der die Pfalz und der deutsche Weinbau vor großen Herausforderungen standen. „Die Pfalz war an ihrem tiefsten Punkt. Die Vorstellung hat sich durchgesetzt, dass allein die Süße des Mostes über die Qualität eines Weins entscheidet,” erinnerte sich Christmann. Der Glykolskandal von 1985 führte zu einem radikalen Umdenken und war der Beginn eines Wandels, der durch die Aufnahme visionärer Weingüter wie Pfeffingen und Karl Schäfer eingeleitet wurde. 

Unter der Führung von Hansjörg Rebholz erlebte der VDP.Pfalz eine Renaissance. Rebholz wurde 1991 stellvertretender Vorsitzender und 1999 Vorsitzender, nachdem Wolfgang Siben das Amt nach 30 Jahren übergab. „Kompromisslos, mit Nachdruck und doch nicht überfordernd führte Hansjörg unseren Verein zu dem Punkt, an dem wir im Jahr 2024 stehen,” sagte Christmann. „Die Pfalz vereint vom tiefsten Süden bis hoch in den Norden auf Augenhöhe mit den edelsten Weinbaugebieten der Welt. Dafür möchte ich Dir, lieber Hansjörg, im Namen der Mitglieder des VDP.Pfalz, aber auch der Mitglieder aus ganz Deutschland und auch ganz persönlich als Freund größten Dank sagen und Respekt zollen.” 

In seiner Abschiedsrede betonte Hansjörg Rebholz: „Und seien Sie versichert: Es war für mich vom ersten bis zum letzten Tag eine ganz große Ehre für diesen Verein, den VDP.Pfalz, Verantwortung zu übernehmen, in den Ehrenämtern als stellvertretender Vorsitzender ab 1991 oder Vorsitzender in den letzten 25 Jahren!” Rebholz erinnerte sich an den Beginn seiner Reise mit dem VDP.Pfalz: „1991 hatten Fritz Becker, Thomas Siegrist, Karl-Heinz Wehrheim, Rainer und Gunter Keßler und ich gerade beschlossen, uns als die 5 Freunde zusammenzutun, die erste „Winzer-Boy-Group“ Deutschlands, um gemeinsam etwas für unser Image und das unserer sonst nur belächelten Region SÜW zu erreichen. Da kam ein Anruf und die Einladung für eine Mitgliedschaft im VDP.Pfalz. Ein absolutes Novum! Bisher gab es keinerlei Weingüter aus dem Süden der Pfalz, es war das Ende des 83 Jahre langen Mittelhaardter „Closed shops“.” 

„Wie oft habe ich das in den letzten Wochen von Hansjörg Rebholz gehört: Wie leicht es ist, den Staffelstab weiterzugeben, wenn man ihn in gute Hände gibt. Dabei sicher zu sein, dass es gut wird. Dass das Erreichte bewahrt und vor allem immer weiter verbessert wird,” sagte Christmann abschließend. 

Die Nachfolge von Hansjörg Rebholz wurde am 05. April 2024 von Franz Wehrheim angetreten: „Hansjörg Rebholz hat in seiner Amtszeit die Pfalz mit Weitsicht vorangetrieben und wichtige strategische Weichen gestellt. Dieses wertvolle und dankbare Erbe werde ich nun zusammen mit den Stellvertretern Hans Rebholz und Andreas Rings weiterführen. Unsere Ziele und Herausforderungen sind die stärkere Herkunftsprofilierung, das Thema Nachhaltigkeit im Weinbau und auch weiterhin die traditionelle Weinbaukultur zu stärken, um Weine auf höchstem Niveau zu erzeugen. Ich bin ganz sicher, dass die Pfalz sich dynamisch weiterentwickeln wird.” 

Rebholz wurde von den Mitgliedern des VDP.Pfalz zum Ehrenvorsitzenden ernannt und wird weiterhin im Bundesprüfungsausschuss aktiv sein und somit dem VDP erhalten bleiben.